MiniVNA (Nachbau)

Wenn man HF-Schaltungen bastelt, braucht man auch ein paar Messmittel. Beim Bau des Pic-A-Star brauchte ich z.B. etwas, um die Filter auszumessen. Ich hatte bei einem Fieldday den miniVNA gesehen und fand den ganz interessant. Der Funktionsumfang dieses kleinen Gerätes ist enorm. Ich musste einfach sowas haben. Obwohl der Preis dafür sicherlich gerechtfertigt ist, sprengte er mein Budget. Da Schaltplan und Firmware jedoch frei verfügbar waren (Yahoo-Gruppe), habe ich überlegt, das Gerät einfach selbst nachzubauen. Also habe ich angefangen, die Bauelemente zu besorgen, nicht ahnend, dass das größte Problem noch vor mir lag: die Platine. Da Schaltplan und Firmware öffentlich zugänglich waren, hatte ich gehofft, auch an ein Leiterbild oder gar eine unbestückte Platine zu kommen. Meine Anfragen bei Davide (IW3HEV), miniRadioSolutions, WiMo und in der Yahoo-Gruppe waren alle erfolglos. Ich habe erfahren, dass es früher mal unbestückte Platinen gab, die aber alle verkauft wurden und jetzt nur noch das Komplettgerät angeboten wird. Aber ich bekam von Gerd Kötter (DO1MGK s.k.) ein paar Fotos einer unbestückten Platine. Immerhin ein Anfang, musste man das ganze HF-Zeugs wenigstens nicht selbst komplett neu routen…

Bis es dann soweit war, dass ich eigene Platinen in der Hand hielt, gingen ein paar Tage ins Land. In der Firma half mir ein Kollege beim Neuentwurf in Eagle CAD und da ich nun schon ein schönes Layout hatte, ließ ich ein paar Platinen kommerziell fertigen. Meine Platine ist keine 100%-ige Kopie der Original-Platine des MiniVNA, aber sehr viele Unterschiede gibt es nicht. Die Bauelementeplatzierung ist die Gleiche, ich habe allerdings andere BNC-Buchsen vorgesehen, die auf der Platine festgelötet sind. Auch die fette USB-B-Buchse war mir zu groß, dafür wurde eine kleinere mini-B-Buchse eingesetzt. Und anstelle des vorgesehenen Umschalters für die Schnittstelle, setzte ich zwei einzelne Mini-Umschalter ein. Im Folgenden mal zwei Bilder der fertig aufgebauten Platine.

miniVNA (Nachbau) von unten
Ansicht von unten
miniVNA (Nachbau) von oben
Ansicht von oben

Nachdem alles bestückt war, wurde der Controller programmiert und das Gerät in Betrieb genommen. Zumindest der digitale Teil funktionierte auf Anhieb. Im HF-Teil hatte ich noch ein paar Probleme, weil Aufgrund verschiedener, in der Bastelkiste bis dahin nicht vorhandener Widerstandswerte, einfach „irgendwas in der Nähe“ eingesetzt wurde. Allerdings stimmte damit die Impedanz an einigen Stellen nicht – hier musste nachgebessert werden. Nach Beschaffung von Widerständen mit den richtigen Werten und Beseitigung eines Bestückungsfehlers funktioniert mein miniVNA-Nachbau jedoch wie das Original.

Inzwischen sind insgesamt 10 dieser Nachbauten in Betrieb und soweit ich weiß, funktionieren alle ohne Probleme.

Ich habe leider keine Platinen von meinem Selbstbauprojekt mehr übrig. Und nein, aus rechtlichen Gründen werde ich auch definitv nicht die Eagle-Daten für die Platine herausgeben. Nachfragen ist zwecklos!