Warum ich gerne bastel
Schon als Kind habe ich mich gern mit technischen Dingen befasst. Meinen Forscherdrang, der meist in zerlegten technischen Geräten endete, unterstützten meine Eltern recht früh mit einem Elektrobaukasten, in dem ein paar Lämpchen, ein paar Schalter und Taster (u.A. eine Morsetaste), ein Summer, eine Klingel, ein Batteriehalter und ein paar Meter Draht enthalten waren. Dazu ein Brett, ein Hammer und ein paar Nägel. Das reichte aus, um mich erstmal von anderen Geräten fern zu halten und erste eigene Schaltungen aufzubauen. Auch wenn es sich dabei nur um eine Ein/Aus-Schaltung für eine Lampe, einen Morsesummer oder eine Türklingelschaltung handelte, konnte ich schon mal die Grundlagen bezüglich einfacher Stromkreise lernen. Nach und nach kamen ein paar neue Bauteile (Motor, Wechselschalter) hinzu, um auch etwas kompliziertere Dinge zu bauen.
Zwischenzeitlich hatte ich auch ein paar Baukästen der Reihe „VERO Construc“ erhalten. Mit großen Holzbauteilen, Plastikwürfeln und -Schrauben, Rädern, Zahnrädern, einem Motor, einem Batteriekasten, ein paar Lämpchen etc. ließen sich tolle Sachen bauen. Sogar eine automatische Steuerung mittels Lochstreifenstanzer und -Leser (3Bit) ließ sich realisieren. Für eine einfache Ampelschaltung reichte das voll aus. Meine erste Berührung mit der digitalen Welt.
Ein paar Jahre später, als einfache Schaltungen nicht mehr ausreichten, erhielt ich einen Elektronikbaukasten. Wer aus der DDR stammt, kennt vielleicht die Reihe „Polytronic ABC„. Damit konnte man viele schöne Dinge bauen. Eine Lichtschranke mit angeschlossenem Summer z.B., die einen warnt, wenn die Eltern über den Flur kommen, damit man genug Zeit hat, die Taschenlampe auszumachen und das Buch beiseite zu legen. Oder einen Detektorempfänger, mit dem es möglich war, ein paar Kurzwellensender zu empfangen. Den konnte man sogar zum Transistor-Audion erweitern, was erstaunlich gut funktionierte…
Mich faszinierte es schon immer, etwas zu erschaffen. Das ging dann weiter, über den Besuch der Arbeitsgemeinschaften Elektronik und Computer, Erwerb der Amateurfunklizenz, Studium der Elektrotechnik/Medizintechnik und letztendlich landete ich in der Entwicklungsabteilung eines kleinen, mittelständischen Unternehmens, in dem ich als Elektronikentwickler meine Hobbies zum Beruf gemacht habe. Allein schon, um mit dem technischen Fortschritt mitzuhalten, ist es notwendig, immer wieder mit aktuellen ICs zu experimentieren und immer neue Schaltungen zu entwickeln, zu testen, zu programmieren. Inzwischen nutze ich meine privaten Basteleien auch, um mich für meine Arbeit in der Firma weiterzubilden.